Neulich fiel mir beim Kauf einer alten Knopfkiste ein ganz kleines, nur wenige Millimeter großes Briefchen aus Papier in die Hände: alte Nähnadeln in der originalen Verpackung. Auf dem kleinen Papierbriefchen ist ein goldener Kranz mit kleinen roten Röschen abgebildet. Auf dem Kranz eine Krone, in seiner Mitte ein gekreuzter Hammer und Meißel. Außerdem ist der Schriftzug „S. Beissel Ww&Sohn, Aachen Schutzmarke, Beste Goldoehr, 8 Lange“ aufgedruckt. Jetzt geht es auf Spurensuche im Internet…. Einen ersten weiterführenden Hinweis zu dieser Firma gibt es auf der Webseite für Computergenealogie. Hier findet sich ein Eintrag zu St. Beißel sel. Ww. & Sohn, Nadelfabrik, Jakobstr. 110, Aachen. Aachen blickt auf eine lange Tradition im „Nadlerhandwerk“ zurück, die sehr schön in einer Abhandlung beschrieben ist.
Auch hier wird die Firma Beissel, deren Geschichte bis ins Jahr 1730 zurückreicht, erwähnt. 1993 schloss das Unternehmen endgültig und heute befinden sich auf dem einstigen Fabrikgelände in der Jakobstraße Wohngebäude. Die Nadeln in dem Etui sehen aus wie neu – sie glänzen silber-gold und sind immer noch gefährlich, kann man sich an ihrer feinen Nadelspitze doch weh tun. Es sei denn, man hat einen kleinen Fingerhut, wie den auf dem Foto. Dieser ist besonders hübsch und ausgefallen, aus Silber, verziert mit kleinen Blüten. Die Kappe des Fingerhutes ziert gold-gelbes
Glas.
Dekorativ und praktisch präsentiert sich auch das kleine Nadelkissen in der Form eines Fasses. Das Holzfass ist mit kleinen Margheriten verziert und oben thront ein Stoffkissen für die Nadeln.
Traumhaft schön auch die Stickarbeit. Ein Stoffgürtel, auf den dicht an dicht hellblaue und zartrosa Blüten gestickt sind. Die einzelnen, winzigen Stiche sind absolut präzise durchgeführt!
Auf einem alten Leinenstreifen schweben kleine schwarze Elfen zwischen Schneeglöckchen und rufen den Frühling herbei ….
… während über eine Tapetenbordüre aus Seide fein gestickte Schmetterlinge gaukeln.
Und auch wenn es etwas abgewetzt aussieht, weil es vielleicht früher viel im Einsatz war, so hat auch dieses kleine Nadelkissen in Form einer Blume oder eines Sterns seinen ganz besonderen Reiz. Mit kleinen weißen, roten, grünen und gelben Glasperlen bestickt, ist es ein kleines Kunstwerk aus einer früheren Zeit.
Hallo Selma 🙂
das sind schöne „Kleinigkeiten“, ich mag solche Sachen die andere Personen teilweise unachtsam in der Schublade liegen lassen – gerade diese „Fundstücke“ sind besonders schön 🙂
Lieben Gruß und nochmals Danke für Deinen Gastbeitrag 🙂
Björn 🙂
hi Selma,
toller, geschmackvoller Blog – er setzt sich wohltuend von den vielen anderen Blogs ab. Vom Allgemeinen zum Besonderen, das passt hier völlig
LG Herbert
Hallo Selma, die Elfen sind ja total hübsch. Ich ziehe den Hut vor den Menschen, die so Handarbeiten machen:-) Liebe Grüße