Was hat es mit der geheimnisvollen Eichel auf sich?

Der heutige Blogbeitrag ist auf einen Ausflug nach Schloss Homburg zurückzuführen, den ich heute unternommen habe. Schloss Homburg liegt im Oberbergischen Kreis, in Nümbrecht. Nach einem Jahr Bauzeit – am Schloss wurden Erweiterungsbaumaßnahmen durchgeführt – war erst vor kurzem Neueröffnung. Heute fand auf dem für die Besucher wieder frei zugänglichen Gelände der Bergische Landschaftstag statt. Zahlreiche Stände säumten die Flächen rund um das Schloss. Das Schloss selbst beherbergt ein Museum, dessen Besuch sich definitiv lohnt. In einem Raum gab es jagdliche Gerätschaften aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu sehen. In einem Nebengebäude, dem ehemaligen Forsthaus, wird außerdem die Flora und Fauna dargestellt. Mit den Eindrücken vom Jagdzimmer und dem Forsthaus wieder zuhause angekommen, suchte ich gleich passend zum Thema Herbst/Jagd/Natur einige antike Stücke heraus. Das erste, das ich euch zeigen möchte, gibt Rätsel auf:

alter anhänger silber eichel jagd
alter anhänger silber eichel jagd01

Es handelt sich dabei um einen kleinen alten Anhänger aus Silber in Eichelform. Ich habe ihn letztes Jahr in Kroatien in einem kleinen Antik-Laden entdeckt. Der Anhänger lässt sich aufschrauben und in ihm befinden sich drei unterschiedlich große Röhren, die sich ineinander stecken bzw. schieben lassen. Aber warum? Wären diese Röhren nicht, würde ich behaupten, dass in dem Anhänger Kleinigkeiten, z.B. eine Haarsträhne der Liebsten oder ähnliches, drin aufbewahrt wurden.

alter anhänger silber eichel jagd02

In einem Antiquitätenforum habe ich vor einiger Zeit die Frage schonmal gestellt und man war der Auffassung, dass dieser kleine antike Silberanhänger einen militärischen oder jagdlichen Hintergrund haben könnte. Wilde Spekulationen wurden aufgestellt, beispielsweise, dass die Silbereichel als Zyankalikapsel diente. Oder aber als Zigarettenspitze. Ich glaube weder an das eine, noch an das andere. Für eine Zigarettenspitze sind die einzelnen Zylinder zu dünn und zu locker ineinandergesteckt. Vielleicht habt ihr eine Idee, welchen Zweck der Silberanhänger hat?

alter serviettenring silber jagd

Eindeutiger, was den Zweck angeht, ist es bei den anderen jagdlich anmutenden antiken Schätzen. Diese antiken Serviettenringe aus 800er Silber sind äußerst filigran gearbeitet und selten. Sie dürften aus der Zeit des Jugendstil stammen und zeigen ein Vogelpaar, das sich zwischen Gräsern und Blüten bewegt. Die alten Serviettenringe (im Vintage Treasure Online-Shop) sind mit Liebe zum Deatil gestaltet – selbst die kleinen Ähren an den Halmen sowie kleine Pilze sind erkennbar.

Fliegenpilz

  Apropos Pilz: Bei dem Ausflug heute habe ich auch einenFliegenpilz entdeckt.  

alte hundepfeife antik

Kurios ist diese alte Hundepfeife, die sicher einmal einem Jäger gehörte. Sie funktioniert noch einwandfrei! MIt solchen Trillerpfeifen wurden und werden auch immer noch Hunde abgerichtet und trainiert. Selten sind sie allerdings figürlch wie diese hier!  

alte hundepfeiffe antik brieföffner hund

Das Thema Jagd/Natur findet sich aber auch bei anderen Dingen wieder. Hier bei einem alten Brieföffner, dessen Griff Eichenlaub und ein Hundekopf ziert.   Oder beim Geschirr in der Küche. Wie diese alten Schalen aus Draht in sogenannter Fil de fer- Technik und Keramik zeigen. Die Keramikschalen haben im Spiegel Rehe und ein Kastanienblatt.

fil de fer alter drahtkorb keramikschale 03
fil de fer alter drahtkorb keramikschale
fil de fer alter drahtkorb keramik schale 01
altes wirtshausschild wildschwein

Natürlich darf im Wald auch das Wildschwein nicht fehlen. Dieses alte Schild, das einen Wildschweinkopf zeigt, wurde in einem Wald bei Schloss Allenstein in Polen gefunden. Vielleicht hing es mal an einem Wirtshaus – „Wirtshaus zum Eber“ zum Beispiel –   oder war Teil einer Wetterfahne. Interessant sind die Löcher in dem Schild, die ganz offensichtlich Durchschusslöcher sind. Ich hatte gehofft, im Internet vielleicht auf einer alten Ansicht von Allestein zufällig dieses Schild wiederzufinden, aber leider blieb meine Recherche ergebnislos. Es wäre ja auch zu schön gewesen. So, das war’s für heute. Liebe Grüße und bis bald, Eure Selma    

10 Meinungen zu “Was hat es mit der geheimnisvollen Eichel auf sich?

  1. Björn sagt:

    Hallo Selma,
    wieder sehr interessante Dinge, welche Du zeigst 🙂
    Allerdings habe ich einen solchen „Eichelanhänger“ noch nie gesehen, zumindest nicht mit diesem Inhalt. Aber ich würde auch auf die Jagd tippen, vielleicht könnte ein Jagdkundliches Museum weiterhelfen?
    Man hat ja vieles mit sich herum getragen, zum Beispiel die Grandeln 😉
    Liebe Grüße
    Björn 🙂

    • Selma sagt:

      Hallo Björn, ich hatte fest auf dich gezählt, weil du doch auch so viel siehst und sammelst! 🙂 Aber du hast Recht, ich werde mich damit wohl mal an ein Museum wenden. Oder vielleicht an Kunst & Krempel oder Lieb & teuer? 😉
      Liebe Grüße, Selma

  2. guenther kreibohm sagt:

    Hallo, Selma,
    ich bin mir ziemlich sicher, daß dies Stück eine Eichel ist, die früher an Schützen (und auch an Soldaten) verliehen wurde, die bereits als erste Auszeichnung für gute Schießleistungen die so genannte „Schützenschnur“ erhalten hatten. Sie bestand – und besteht auch heute noch – aus einer geflochtenen Kordel, die von der rechten Schulter des Schützen zu einem Knopf des Jackets getragen wird.
    Erbrachte der Schütze weiterhin gute oder bessere Schießleistungen, wurde dies vor allem in den Schützenvereinen u.a. auch durch die Überreichung einer metallenen Eichel gewürdigt, die dann an die Schützenschnur angehängt werden konnte.
    Ich hoffe, ich habe richtig in meinem Gedächtnis gekramt!
    Liebe Grüße – und weiter so –
    Günther

    • Selma (Vintag Treasure) sagt:

      Hallo Papa,
      danke für den Tipp. Du könntest Recht haben – wenn ich nach Eicheln und Schützenschnur google, finde ich vergleichbare Stücke. Jedoch keine zum Aufschrauben. Aber ich glaube, ich bin auf der richtigen Spur…. ich denke, bald wissen wir mehr, was es mit dem alten Anhänger auf sich hat.
      Liebe Grüße, Selma

  3. Clara sagt:

    Hallo liebe Selma,
    schöner Beitrag! Ich bin beeindruckt, Günther! Das wusste ich noch nicht…. Und in dieses Museum muss ich dann irgendwann mal gehen, wenn ich dann zu Hause bin!
    Liebe Grüße
    Clara

  4. Debby sagt:

    Liebe Selma. Auch Ich habe so eine Eichel aus Silber. Sie diente frueher als versteckt Zigarettenspitze. Es muessten sich 3 teile in der eichel befinden. Die se werden teleskopartig zusammen gesteckt. So ein raucherutensil wurde um 1800 benutzt . Es galt nicht als „fein“ offensichtlich zigaretten zu rauchen. Mit zigarettenspitze war das Aber die elegante variante. Das pfeiffenmuseum in Amsterdam hat eine sole eichel auch in der ausstellung. 🙂 lg

    • Selma (Vintage Treasure Blog) sagt:

      Liebe Debby,
      toll! Vielen Dank für den Hinweis. Ja, es sind 3 zylindrische Teile in der Eichel, welche sich ineinanderschieben lassen. Aber fehlt da nicht noch das Mundstück? Schick mir doch mal ein Foto von deiner. Ich würde mich freuen. 🙂
      Vielleicht komme ich mal nach Amsterdam. Dann gehe ich ins Pfeifenmuseum. Danke für den Tipp.
      Liebe Grüße, Selma

  5. Rüdiger sagt:

    Hallo,
    ich besitze eine ähnliche aufschraubbare Eichel die innen vermutlich mit einer Holzkapsel versehen ist.
    Größe ohne Anhängering ca. 29 mm,
    Durchmesser oben ca. 15 mm,
    Punze etwas verschlagen 1000 ?
    Im Inneren befindet sich etwas zylinderförmig schwarzes evtl. Kohlestift ?
    Mit freundlichen Grüßen, Rüdiger

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