Sie wirken wie aus einer anderen Welt, skurril und gleichzeitig wunderschön anzusehen: das Muschelportemonnaie und die Muscheldose. Seit jeher haben Muscheln, insbesondere exotische und solche mit schillerndem Perlmutt, für den Menschen einen besonderen Wert, weshalb sie auf vielfältige Weise genutzt werden. Die schönen Muschel-Schalen werden weiterverarbeitet und es entstehen Schmuckstücke, Intarsien, Reiseandenken oder Gebrauchsgegenstände. Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel dieses kunstvolle Muschel Portemonnaie und die ausgefallene Muschel-Dose, die beide aus der Zeit um 1900-1920 stammen dürften. Das Portemonnaie wurde aus einer exotischen Muschel gefertigt und hat innen mehere Fächer aus lila Stoff für Münzgeld. Der Verschluss ist aus Messing.
Solche Geldbörsen aus Muschelschalen sind sehr selten. Dieses ist sehr schlicht, doch gibt es auch bemalte oder gravierte Perlmutt-Muschelschalen. Beliebte Motive waren beispielsweise Orte – etwa Wallfahrtsorte -, Sehenswürdigkeiten oder berühmte Persönlichkeiten wie zum Beispiel Kaiser Wilhelm II. Manchmal wurden solche Geldbörsen auch in Verbindung mit einem Ereignis, das kann zum Beispiel eine Weltausstellung oder eine Krönung gewesen sein, herausgebracht. Ein Sammler zeigt auf seiner Website einige außergewöhnlich schöne und auch kuriose Beispiele zum Thema „Gebrauchsgegenstände und Kunst mit Muscheln und Schnecken“. Ebenfalls aus Neptuns Reich stammt das kleine filigrane Portemonnaie aus Schildpatt. Schildpatt ist ein Material, das früher aus dem Panzer bestimmter Meeresschildkröten gewonnen wurde. Heute ist die Gewinnung und der Handel von Schildpatt bzw. Produkten, bei denen Schildpatt verwendet wurde, aus Gründen des Artenschutzes verboten.
Diese Geldbörse aus Schildpatt-Platten stammt aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Auf der Vorderseite ist mittig eine ovaler Spiegel aus Silber sowie ein Silberoval eingelegt. Umlaufend funkeln kleine Perlmutteinlagen in Sternenform um die Wette.
Ähnlich wie das Portemonnaie aus einer Muschel hat auch diese Geldbörse einen Verschluss, der wie ein Bügel zum Öffnen nach oben geklappt wird. Innen offenbaren sich einem ebenfalls meherer Fächer aus einem seidenähnlichen lila Stoff. Das besondere bei dieser Ausführung ist das zweite verschließbare Fach im Innern, das man sehr schön auf dem Bild links erkennen kann. Eine interessante Ausstellung zu antiken Geldbörsen, alten Portemonnaies und Brieftaschen zeigte übrigens 2012 die Stadtsparkasse Bad Honnef.